Der letzte Beitrag
Obwohl ich jetzt schon seit fast drei Wochen zurück in Deutschland bin, wollte ich mich nochmal melden.
Die letzte Zeit in Togo war wirklich toll.
Meine Familie hat mich besucht, ich war zwei Mal mit Maggy im Urlaub in Benin, wir habe einen Ausflug mit meinen Gastgeschwistern gemacht und noch so viel mehr. Gegen Ende waren wir dann viel mit Fotos ausdrucken, Abschiedsbriefen schreiben und Koffer packen beschäftigt.
Der Abschied kam dann viel zu schnell und ich musste meinen Freunden, meiner Gastfamilie und allen anderen Tschüss sagen.
Und auch wenn die Togolesen oft sagen, dass sie nicht weinen würden, sind am Ende doch einige Tränen geflossen ;)
Kurz vorm Abflug habe ich es dann leider noch geschafft, mich mit Malaria zu infizieren und habe deswegen die restlichen Tage nur im Krankenhaus verbracht. Das hat mich immerhin vom traurigen Abschied abgelenkt.
Aber im Flieger gings mir dann wieder einigermaßen gut und ich wurde in Deutschland von Familie und Freunden in Empfang genommen.
Rückblickend war die Zeit in Togo wirklich unglaublich und sehr bereichernd. Das letzte Jahr war wahrscheinlich eines der besten meines Lebens.
Ich durfte sehr viel über die Kultur, den Glauben und die verschiedenen Lebensrealitäten in Togo lernen. Ich habe mir Gedanken über Themen gemacht, mit denen ich zuvor noch nie in Berührung gekommen bin und konnte durch das wirkliche Erleben einige Dinge, diese viel besser verstehen und nachvollziehen.
Ich habe Offenheit, Gastfreundschaft, Großzügigkeit, und vieles mehr erfahren, hatte tolle Freunde, eine nette Gastfamilie und durfte Programme mit sehr coolen Kindern machen.
Aber natürlich war es nicht immer einfach und perfekt. Wie in jedem Jahr gab es auch in diesem Höhen und Tiefen, wobei die Tiefen bei mir zum Glück nicht allzu tief waren. Ich hatte einige Erlebnisse die nicht unbedingt schön waren und es gab auch Zeiten, in denen ich mich nicht ganz wohl gefühlt habe. Abgesehen davon, war meine Zeit in Togo aber wirklich schön, wofür ich sehr dankbar bin.
Jetzt zurück zuhause, weiß ich noch nicht, ob ich mich ganz angekommen fühle. Einerseits bin ich glücklich, wieder in unserem Haus und bei meiner Familie zu sein, aber andererseits vermisse ich Togo wirklich.
Die Menschen, die Natur, das Essen, die Sonne, die Musik und auch die Geräuschkulisse aus hupenden Motorräder, schreienden Kindern, Hühnern, lauter Musik und Gebetsrufen aus Moscheen oder Kirchen, fehlt irgendwie.
Die Ruhe, die ich in Togo so oft vermisst habe, ist hier fast schon zu ruhig.
Das Leben in Deutschland ist viel leiser und vor allem viel anonymer. Wenn ich in Atakpamé für nur 15 Minuten auf den Markt gegangen bin, wurde ich immer von Kindern oder Freunden angesprochen, habe meiner Schneiderin gewunken oder mit den Verkäufer*innen verhandelt. Hier fehlt das alles.
Im Moment fühlt es sich immer noch komisch an, wieder hier zu sein. Vor allem, weil ich schon in ein paar Wochen für mein Studium umziehen werde und somit direkt wieder neue Veränderungen auf mich zu kommen.
Trotz allem ist es schön, hier zu sein. Aber ich bin sicher, dass ich nochmal zu besuch nach Togo kommen werde.
Also, wie mir beim Abschied gesagt wurde „Un adieu n’est pas un au revoir“
An dieser Stelle, wollte ich mich nochmal bei allen bedanken, die meinen Blog gelesen haben.
Ich habe mich immer so sehr gefreut, wenn mir jemand gesagt hat, dass ihm ein Beitrag gefallen hat. Und es hat sich schön angefühlt, zu merken, dass so viel Interesse an meinem Freiwilligendienst besteht!
DANKE!!!
Und natürlich auch vielen Dank an alle, die für meinen FWD oder für unsere Aktionen im YMCA gespendet haben!
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Einige unserer Freunde im YMCA |
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Fußballspielen mit meinem Gastbruder |
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Der bunte Markt in Atakpamé |
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Unser Büro im YMCA |
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Meine Familie zu Besuch |
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Ausflug mit meiner Gastfamilie |
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