Bye Bye Lomé

Oktober 25, 2023

Bye Bye Lomé

Hi !

Am Anfang des Monats sind Margareta und ich nach Atakpamé umgezogen, um von da an dort im YMCA mitzuarbeiten, während die beiden Jungs in Lomé bleiben.

Nach drei langen Stunden Autofahrt kamen wir abends müde, erschöpft und aufgeregt in der Stadt an und wurden in unsere neuen Gastfamilien gebracht. Es war ein komisches Gefühl, ein Haus zu betreten und zu wissen, dass man dort für die nächsten 11 Monate leben wird.

Doch die Familie hat mich unglaublich herzlich und liebevoll aufgenommen, was die Umstellung und das Ankommen sehr erleichtert haben und wofür ich sehr dankbar bin.

Ich habe eine Gastschwester Sandrine (18), einen Gastbruder Ferdinand (14) und meine beiden Gasteltern. Außerdem gibt es eine Katze und einen Hund, der mich bis jetzt aber leider nur anknurrt :(

Wie die meisten Gebäude hier, ist auch das Haus meiner Familie von einer hohen Mauer mit einem große Metalltor umgeben. Doch das Haus ist schön und es gibt eine kleine Terrasse. Von meinem Zimmer aus habe ich einen wunderschönen Ausblick auf die grünen Hügel von Atakpamé.

Insgesamt ist Atakpamé ist von sieben Hügeln umgeben und es gibt sehr viel Natur. Gerade im Vergleich zu der Hauptstadt Lomé, erlebe ich Atakpamé als eine kleinere Stadt mit weniger Verkehr, weniger Menschen und dadurch einer viel ruhigeren Atmosphäre.

Wenn ich das Haus verlasse, werde ich oft von kleinen Kindern oder Frauen begrüßt und man trifft auf der Straße häufig Leute, die man kennt.

Alles ist grün und ich liebe die vielen Bäume, Sträucher, Blumen und Flüsse, die es hier gibt und den wirklich traumhaften Ausblick auf die Hügel. Auch Tiere gibt es hier viele, ständig sieht man Ziegen, Hühner, Katzen, Hunde und sehr sehr viele Geckos.

Doch aufgrund der vielen Hügel gehen die Straßen immer hoch und wieder runter, was gerade zur Mittagszeit ganz schön anstrengend sein kann ;)

Auch der YMCA liegt oben auf einem Hügel und ist nur ca. 5 Minuten von meinem Haus entfernt.

Von der Terrasse des Jugendzentrums aus kann man über den ganzen Markt der Stadt blicken. Außerdem gibt es schräg gegenüber des YMCA eine große Steintreppe, die bis hinunter ins Stadtzentrum führt. Auf der Treppe finden oft Programme des YMCA statt, wie beispielsweise Filmprojektionen.

Genau wie in Lomé gibt es auch hier im YMCA zwei Mal pro Woche Animationen mit den Kindern. Zudem ist jeden zweiten Freitag abend „projection du film“, bei der auf den Treppen ein Film auf einer Leinwand für die Kinder gezeigt wird. Zusätzlich bietet der YMCA verschiedene Clubs (d.h. Freizeitangebote) an, z.B. den Mädchenclub oder den Tanzclub.

Zwei Mal die Woche werden Margareta und ich auch einen Deutschclub in zwei verschiedenen Schule machen und dort im Unterricht helfen.

Eine kleine Umstellung, an die ich mich gewöhnen musste, ist dass es hier im Atakpamé des öfteren kein Wasser aus der Leitung gibt. Da die Stadt in einem Tal liegt, werden ca. ein bis zweimal die Woche für ein oder zwei Tage die Wasserleitungen aufgrund von Reparaturen abgestellt, sodass man Regenwasser zum Waschen verwenden muss. Außerdem fällt häufig der Strom aus, aber glücklicherweise immer nur für ungefähr eine halbe Stunde.

Doch das kann manchmal echt nervig sein, vor allem wenn ich von einem anstrengenden Tag nach Hause komme und dann bemerke, dass weder Strom noch Wasser funktioniert :D

Außerdem kocht meine Familie hauptsächlich über dem Feuer, was ich sehr cool finde. Es gibt auch einen Gasherd, der aber nicht ganz so oft benutzt wird.

Die Wäsche wird mit den Händen gewaschen, was je nach Menge immer ca. 1-2 Stunden dauert, aber eigentlich Spaß macht, wenn man Musik dabei hört :)

Allgemein geht es mit hier in der neuen Stadt sehr gut. Atakpamé ist wirklich wunderschön, die Menschen sind toll und die Arbeit macht Spaß.

Anfangs habe ich zwar oft Lomé und meine Freunde dort vermisst und alles war ungewohnt, aber nach einiger Zeit habe ich mich auch hier an die neue Umgebung gewöhnt.

Ich bin sehr glücklich, in diesem Ort ein Zuhause gefunden zu haben und hier das nächste Jahr verbringen zu dürfen.

À la prochaine! Bis zum nächsten Mal!